Geschichte

Der Pasinger Viktualienmarkt entstand 1906, als ein Grünzeugmarkt am Marienplatz beschlossen wurde. Nach anfänglichen Schwierigkeiten fand 1907 der erste Markttag statt. 1930 wurde der Markt in die Hindenburgstraße verlegt und 1937 durch eine feste Anlage ersetzt. Bis heute bewahrt der Markt seinen einzigartigen Charakter.

Im Hintergrund der historische Pasinger Viktualienmarkt ein Baumstamm stört den freien Blick Blick auf den Historischen Pasinger Viktualienmarkt Historischer Marktstand Hinter dem Stadn steht eine Frau man sieht Lebensmittel wie Eier und Schilder mit Angeboten

Eine Tradition seit 1907

Die Erhebung Pasings zur Stadt 1905 ist gleichzeitig der Beginn der Geschichte des Pasinger Viktualienmarktes. Am 9. Juli 1906 beschloss der Magistrat einen Grünzeugmarkt an der südwestlichen Ecke des Marienplatzes gegenüber dem Institut für Englische Fräulein zu errichten.  Im Januar 1907 wurde durch die königliche Regierung von Oberbayern die Genehmigung dazu erteilt.

Die äußere Gestaltung des Marktes erwies sich schwieriger als erwartet, denn jeder baute seinen Verkaufsstand wie er wollte. Letztendlich wurde aber eine Einigung darüber erzielt und am 16. März 1907 konnte der erste Markttag abgehalten werden. Ein Brunnen durfte auf dem Markt nicht fehlen, allerdings war ein Steinbrunnen damals viel zu teuer. So wurde nur ein hölzernes Provisorium gebaut.

Der Viktualienmarkt wurde zu Beginn nur von einem kleinen Kundenstamm des inneren Pasing  angenommen, so dass 1908 eine Wirtschaftlichkeitsberechnung angeordnet wurde. Diese zeigte eine relativ schlechte Ertragslage des Viktualienmarktes in Pasing. Ursache dafür waren ambulante Händler, die ihre Waren am Marktrand billiger verkauften, da sie keine Abgaben zahlen mussten. Durch die daraus folgende Änderung der Marktordnung, wurde dieser Zustand jedoch behoben.

Der ständig zunehmende Verkehr führte dazu, dass am 15.November 1929, auf Drängen des Stadtrates Dr. Hösch, die Verlegung des Marktes in den Hof des städtischen Anwesens Hindenburgstraße (Bäckerstraße) beschlossen wurde. Die Marktfiranten waren damit nicht einverstanden, da sie erhebliche Umsatzeinbußen durch den Wegfall der Laufkundschaft befürchteten. Mit dreimonatiger Verzögerung begann die Übersiedlung des Marktes zum 1.April 1930. Da die Standl nicht zerlegt werden konnten, mussten sie im Ganzen auf Fuhrwerke verladen werden.

Gegen die Befürchtung der Marktleute nahm der Verkaufsverkehr weiter zu, so dass diese Fläche bald wieder zu klein wurde. Eine feste großzügig geplante Marktanlage wurde unerlässlich. Die Arbeiten am Viktualienmarkt in der Hindenburgstraße (Bäckerstraße)gingen schnell voran und am 2. Oktober 1937 konnten die Stände bereits bezogen werden. An diesem Tag waren schon acht von den zwölf vorhandenen Verkaufsflächen belegt. Feilgeboten wurde Obst, Beeren, Südfrüchte, Geflügel, Mich und die Waren der Pasinger Gärtner. Am Eröffnungstag zog die Nordsee-Fischhalle und die städtische Freibank ein.

1937 wurde der in Pasing wohnende Bildhauer Hans Osel beauftragt, einen Steinbrunnen für den Pasinger Viktualienmarkt zu errichten. Der in Bronze gegossene Knabe beim Fischen ziert noch heute den Markt. Daher hat der Brunnen auch seinen Namen: "Fischbrunnen". Die Inschrift "Brunnbuberl, gestaltet 1938 von Hans Osel" erinnert noch heute an den Pasinger Brunnenvater.

Von Beginn der Eröffnung 1907 bis heute veränderte der Pasinger Viktualienmarkt sein Aussehen nur unwesentlich, auch durch die Renovierungs- und Umbaumaßnahmen verlor er nicht seinen einzigartigen Charakter. So können die Pasinger wohl zu Recht stolz auf ihren Viktualienmarkt sein.